Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (4), item 4
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linke Seite
dem Vieh in die Wälder geflohen. Es
kam zu eigenartigen Begrüssungs-
("Kuss")szenen. Am Abend bren-
nendes Dorf in der Ferne und
fernes Geschützfeuer, nachts ganz
fern heftiges Infanteriefeuer.
Heute wandern wir auf Landwegen
nach Lubiel . Unsere Affen lagern
auf einem requirierten Leiterwagen,
der uns vorausfährt.
Wie bin ich dir nah, unendlich nah.
Gerade jetzt während wir unsere
Truppe noch aufsuchen (übrigens
doch die 7. Batterie des 2. Garde F.A.R.)
besteht ja die völlige Verfügung über die
eigenen Gedanken. Später wird der
Geist in etwas engere Fesseln geschlagen sein.
Eben gehen wir über eine
weite grüne Wiese, die mit
rechte Seite
rosafarbenen Grasnelken überstreut
ist. Gras und Blumen
schwingen im leichten Winde.
Dazwischen ein stehendes Ge-
wässer mit weit erblühten
wundervollen, weissen Teichrosen.
Ein Bild der Schönheit und des
Friedens. Ich vergesse einen Au-
genblick dass Krieg ist
und wünsche mit dir hier zu
ruhen auf einer Wanderung.
Unsere tiefen Wanderungen!
Sie kommen uns wieder, mein
ganzes, ganzes Glück. Meine
seligliebe Helene.
10. VIII 1916
Gestern in Lubiel am Narew
übernachtet. Unmittelbar hinter
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linke Seite
dem Vieh in die Wälder geflohen. Es
kam zu eigenartigen Begrüssungs-
("Kuss")szenen. Am Abend brennendes
Dorf in der Ferne und
fernes Geschützfeerm nachts ganz
fern heftiges Infanteriefeuer.
Heute wandern wir auf Landwegen
nach Lubiel . Unsere Affen lagern
auf einem requirierten Leiterwagen,
der uns vorausfährt.
Wie bin ich dir nah, unendlich nah.
Gerade jetzt während wir unsere
Truppe noch aufsuchen (übrigens
doch die 7. Batterie des 2. Garde F.A.R.)
besteht ja die völlige Verfügung über die
eigenen Gedanken. Später wird der
Geist in etwas engere Fesseln geschlagen sein.
Eben gehen wir über eine
weite grüne Wiese, die mit
rechte Seite
rosafarbenen Grasnelken überstreut
ist. Gras und Blumen
schwingen im leichten Winde.
Dazwischen ein stehendes Gewässer
mit weit erblühten
wundervollen, weissen Teichrosen.
Ein Bild der Schönheit und des
Friedens. Ich vergesse einen Augenblick
dass Krieg ist
und wünsche mit dir hier zu
ruhen auf einer Wanderung.
Unsere tiefen Wanderungen!
Sie komme uns wieder, mein
ganzes, ganzes Glück. Meine
seligliebe Helene.
10. VIII 1916
Gestern in Lubiel am Naren
übernachtet. Unmittelbar hinter
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linke Seite
dem Vieh in die Wälder geflohen. Es
kam zu eigenartigen Begrüssungs-
("Kuss")szenen. Am Abend brennendes
Dorf in der Ferne und
fernes Geschützfeerm nachts ganz
fern heftiges Infanteriefeuer.
Heute wandern wir auf Landwegen
nach Lubiel . Unsere Affen lagern
auf einem requirierten Leiterwagen,
der uns vorausfährt.
Wie bin ich dir nah, unendlich nah.
Gerade jetzt während wir unsere
Truppe noch aufsuchen (übrigens
doch die 7. Batterie des 2. Garde F.A.R.)
besteht ja die völlige Verfügung über die
eigenen Gedanken. Später wird der
Geist in etwas engere Fesseln geschlagen sein.
Eben gehen wir über eine
weite grüne Wiese, die mit
rechte Seite
rosafarbenen Grasnelken überstreut
ist. Gras und Blumen
schwingen im leichten Winde.
Dazwischen ein stehendes Gewässer
mit weit erblühten
wundervollen, weissen Teichrosen.
Ein Bild der Schönheit und des
Friedens. Ich vergesse einen Augenblick
dass Krieg ist
und wünsche mit dir hier zu
ruhen auf einer Wanderung.
Unsere tiefen Wanderungen!
Sie komme uns wieder, mein
ganzes, ganzes Glück. Meine
seligliebe Helene.
10. VIII 1916
Gestern in Lubiel am Naren
übernachtet. Unmittelbar hinter
Description
Save description- 52.771628892738846||21.424008081762736||
Lubiel
- 53.017127|| 20.890587||||1
Przasnysz
Location(s)
Story location Przasnysz
Document location Lubiel
- ID
- 840 / 3856
- Contributor
- Jörn Sieglerschmidt
- Balkans
- Eastern Front
- Western Front
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