Kriegstagebuch 2 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 19
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Gedanken, daß die Franzosen einst mitten im Frieden dieses Denkmal
deutscher Kunst zerstört hatten. Jetzt, in dem gegenwärtigen
Kriege, traf sie die Vergeltung für die Zerstörung deutscher Schlösser
am Neckar, Rhein und an der Mosel. Als Mittagessen gab
es Bohnensuppe. Unsere hochpoetische Stimmung ging doch etwas
verloren beim Empfang dieses Spezial-Essens der 44. Reserve
Infanterie Division. Während des ganzen serbischen Feldzuges
hatten wir von der Feldküche fast immer nur Bohnensuppe
bekommen. Und nun hier, in dem romantischen Neckartal,
gabs wieder denselben Fraß! Vielen stieg die Galle über.
Nur wenige brachten die Bohnensuppe an den bestimmten Ort,
die meisten ließen sie irgendwo verschwinden.
Nach kurzer Mittagspause ging die Fahrt weiter. Kurz nach 3 Uhr
fuhren wir durch Mannheim, weiter durch Groß-Geran, Biebrich,
Mainz und Bingen das Rheintal abwärts bis Cöln.
Es gab wohl niemand, der nicht am Fenster stand und das
herrliche Rheintal bewunderte: den Niederwald, Mäuseturm,
Loreleyfelsen, die Rheinburgen und Schlösser, die zum Teil nur
noch als Ruinen von den Bergen herab grüßten. Herrlich war
die Gegend von Coblenz, wo die Mosel in den Rhein mündet.
In Cöln kamen wir abends gegen 11 Uhr an. Zufolge
der Dunkelheit war wenig zu sehen, nur die schatten-
haften Umrisse des in der Nähe des Bahnhofs stehenden
Domes. In Cöln gab es Kaffee, 2 Würstel und Brot.
4. Februar.
Von Aachen habe ich dieses Mal nichts gesehen. Um 4.00 Uhr
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Gedanken, daß die Franzosen einst mitten im Frieden dieses Denk-
mal deutscher Kunst zerstört hatten. Jetzt, in dem gegenwärtigen
Kriege, traf sie die Vergeltung für die Zerstörung deutscher Schlös-
ser am Neckar, Rhein und an der Mosel. Als Mittagessen gab
es Bohnensuppe. Unsere hochpoetische Stimmung ging doch etwas
verloren beim Empfang dieses Spezial-Essens der 44. Reserve
Infanterie Division. Während des ganzen serbischen Feldzuges
hatten wir von der Feldküche fast immer nur Bohnensuppe
bekommen. Und nun hier, in dem romantischen Neckar-
tal, gabs wieder denselben Fraß! Vielen stieg die Galle über.
Nur wenige brachten die Bohnensuppe an den bestimmten Ort,
die meisten ließen sie irgendwo verschwinden.
Nach kurzer Mittagspause ging die Fahrt weiter. Kurz nach 3 Uhr
fuhren wir durch Mannheim, weiter durch Groß-Geran, Bieb-
rich, Mainz und Bingen das Rheintal abwärts bis Cöln.
Es gab wohl niemand, der nicht am Fenster stand und das
herrliche Rheintal bewunderte: den Niederwald, Mäuseturm,
Loreleyfelsen, die Rheinburgen und Schlösser, die zum Teil nur
noch als Ruinen von den Bergen herab grüßten. Herrlich war
die Gegend von Coblenz, wo die Mosel in den Rhein mün-
det. In Cöln kamen wir abends gegen 11 Uhr an. Zufolge
der Dunkelheit war wenig zu sehen, nur die schatten-
haften Umrisse des in der Nähe des Bahnhofs stehenden
Domes. In Cöln gab es Kaffee, 2 Würstel und Brot.
4. Februar
Von Aachen habe ich dieses Mal nichts gesehen. Um 4h00 Uhr
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Gedanken, daß die Franzosen einst mitten im Frieden dieses Denk-
mal deutscher Kunst zerstört hatten. Jetzt, in dem gegenwärtigen
Kriege, traf sie die Vergeltung für die Zerstörung deutscher Schlös-
ser am Neckar, Rhein und an der Mosel. Als Mittagessen gab
es Bohnensuppe. Unsere hochpoetische Stimmung ging doch etwas
verloren beim Empfang dieses Spezial-Essens der 44. Reserve
Infanterie Division. Während des ganzen serbischen Feldzuges
hatten wir von der Feldküche fast immer nur Bohnensuppe
bekommen. Und nun hier, in dem romantischen Neckar-
tal, gabs wieder denselben Fraß! Vielen stieg die Galle über.
Nur wenige brachten die Bohnensuppe an den bestimmten Ort,
die meisten ließen sie irgendwo verschwinden.
Nach kurzer Mittagspause ging die Fahrt weiter. Kurz nach 3 Uhr
fuhren wir durch Mannheim, weiter durch Groß-Geran, Bieb-
rich, Mainz und Bingen das Rheintal abwärts bis Cöln.
Es gab wohl niemand, der nicht am fenster stand und das
herrliche Rheintal bewunderte: den Niederwald, Mäuseturm,
Loreleifelsen, die Rheinburgen und Schlösser, die zum Teil nur
noch als Ruinen von den Bergen herab grüßten. Herrlich war
die Gegend von Coblenz, wo die Mosel in den Rhein mün-
det. In Cöln kamen wir abends gegen 11 Uhr an. Zufolge
der Dunkelheit war wenig zu sehen, nur die schatten-
haften Umrisse des in der Nähe des Bahnhofs stehenden
Domes. In Cöln gab es Kaffee, 2 Würstel und Brot.
4. Februar
Von Aachen habe ich dieses Mal nichts gesehen. Um 4h00 Uhr
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Somme
Location(s)
Story location Somme
- ID
- 17625 / 200485
- Contributor
- Alexandra Bloch Pfister
- Western Front
- Trench Life
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