Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 3, item 98
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S. 181
Äusserst behutsam wurde die Bahre herausgehoben und
gleich wieder in den Zug hinein. Zehn Betten zu beiden
Seiten an den Fenstern leuchteten weiss. Als Erster kam
ich in den Wagen, das Bett war weich, schwebte in
Schlaufen und sollte mein Lager für 104 Stunden werden.
Nur kalt war es noch. Ich hatte mir ein Bett oben
ausgesucht um besser sehen zu können, denn ich hatte
von 1917 meine Erfahrung. Dann kamen erst Engländer
herein, wurden aber wieder ausgeladen um Deutschen
Platz zu machen. Als der Wagen geschlossen war wurde
es schnell warm. Trübes, regnerisches Wetter herrschte,
als sich um 7.00 der Zug langsam in Bewegung setzte.
Bald überschritten wir die französisch-belgische Grenze,
passierten Charleroi, mir von 1916 her bekannt
als wir auszogen zu Kampf und Sieg - nun kamen
wir rückwärts aus Not und Tod - Namur, im
Tale der Maas und Sambre, eingebettet zwischen hohen
Felsen wurde passiert - langsam, sehr langsam
mit langem Halten ging es voran, es wurde dunkel,
es wurde Nacht.
Die Verpflgung in diesem Zuge, Lazarettzug 40,
war von Anfang an gut. Es gab so viel zu essen, dass ich
glaubte mein Leib müsse platzen, denn die Brust konnte
sich des strammen Verbandes halber nicht ausdehnen.
Leise wippten die Bahren gleich Kinderwiegen und
Über der S. 182 liegt ein Fotobild:
Foto: Schwester Johanna Pardun
Bromberg 1918 mit ihrer Schwester.
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S. 181
Äusserst behutsam wurde die Bahre herausgehoben und
gleich wieder in den Zug hinein. Zehn Betten zu beiden
Seiten an den Fenstern leuchteten weiss. Als Erster kam
ich in den Wagen, das Bett war weich, schwebte in
Schlaufen und sollte mein Lager für 104 Stunden werden.
Nur kalt war es noch. Ich hatte mir ein Bett oben
ausgesucht um besser sehen zu können, denn ich hatte
von 1917 meine Erfahrung. Dann kamen erst Engländer
herein, wurden aber wieder ausgeladen um Deutschen
Platz zu machen. Als der Wagen geschlossen war wurde
es schnell warm. Trübes, regnerisches Wetter herrschte,
als sich um 7.00 der Zug langsam in Bewegung setzte.
Bald überschritten wir die französisch-belgische Grenze,
passierten Charleroi, mir von 1916 her bekannt
als wir auszogen zu Kampf und Sieg - nun kamen
wir rückwärts aus Not und Tod - Namur, im
Tale der Maas und Sambre, eingebettet zwischen hohen
Felsen wurde passiert - langsam, sehr langsam
mit langem Halten ging es voran, es wurde dunkel,
es wurde Nacht.
Die Verpflgung in diesem Zuge, Lazarettzug 40,
war von Anfang an gut. Es gab so viel zu essen, dass ich
glaubte mein Leib müsse platzen, denn die Brust konnte
sich des strammen Verbandes halber nicht ausdehnen.
Leise wippten die Bahren gleich Kinderwiegen und
Über der S. 182 liegt ein Fotobild:
Foto: Schwester Johanna Pardun
Bromberg 1918 mit ihrer Schwester.
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S. 181
Äusserst behutsam wurde die Rohre herausgehoben und
gleich wieder in den Zug hinein. Zehn Betten zu beiden
Seiden an den Fenstern leuchteten weiss. Als Erster kam
ich in den Wagen, das Bett war weich, schwebte in
Schlaufen und sollte mein Lager für 104 Stunden werden.
Nur kalt war es noch. Ich hatte mirein Bett oben
ausgesucht um besser sehen zu können, denn ich hatte
von 1917 meine Erfahrung. Dann kamen erst Engländer
herein, wurden aber wieder usgeladen um Deutschen
Platz zu machen. Als der Wagen geschlossen war wurde
es schnell warm. Trübes, regnerisches Wetter herrschte,
als sich um 7.00 der Zug langsam in Bewegung setzte.
Bald überschritten wir die französisch-belgische Grenze,
passierten Charlevoi, mir von 1916 her bekannt
als wir auszogen zu Kampf und Sieg - nun kamen
wir rückwärts aus Not und Tod - Namier, im
Tale der Maas und Sambre, eingebettet zwischen hohen
Felsen wurde passiert - langsam, sehr langsam
mit langem Halten ging es voran, es wurde dunkel
es wurde Nacht.
Die Verpflgung in diesem Zuge, Lazarettzug40,
war von Anfang an gut. Es gab so viel zu essen, dass ich
glaubte mein Leib müsse platzen, denn die Brust konnte
sich des strammen Verbandes halber nicht ausdehnen.
Leise wippten die Bahnen gleich Kinderwiegen und
Über der S. 182 liegt ein Fotobild:
Foto: Schwester Johanna Pardun
Bromberg 1918 mit ihrer Schwester.
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S. 181
Äusserst behutsam wurde die Rohre herausgehoben und
gleich wieder in den Zug hinein. Zehn Betten zu beiden
Seiden an den Fenstern leuchteten weiss. Als Erster kam
ich in den Wagen, das Bett war weich, schwebte in
Schlaufen und sollte mein Lager für 104 Stunden werden.
Nur kalt war es noch. Ich hatte mirein Bett oben
ausgesucht um besser sehen zu können, denn ich hatte
von 1917 meine Erfahrung. Dann kamen erst Engländer
herein, wurden aber wieder usgeladen um Deutschen
Platz zu machen. Als der Wagen geschlossen war wurde
es schnell warm. Trübes, regnerisches Wetter herrschte,
als sich um 7.00 der Zug langsam in Bewegung setzte.
Bald überschritten wir die französisch-belgische Grenze,
passierten Charlevoi, mir von 1916 her bekannt
als wir auszogen zu Kampf und Sieg - nun kamen
wir rückwärts aus Not und Tod - Namier, im
Tale der Maas und Sambre, eingebettet zwischen hohen
Felsen wurde passiert - langsam, sehr langsam
mit langem Halten ging es voran, es wurde dunkel
es wurde Nacht.
Die Verpflgung in diesem Zuge, Lazarettzug40,
war von Anfang an gut. Es gab so viel zu essen, dass ich
glaubte mein Leib müsse platzen, denn die Brust konnte
sich des strammen Verbandes halber nicht ausdehnen.
Leise wippten die Bahnen gleich Kinderwiegen und
Über der S. 182 liegt ein Fotobild:
Foto: Schwester Johanna Pardun
Bromberg 1918 mit ihrer Schwester.
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S. 181
Äusserst behutsam wurde die Rohre herausgehoben und
gleich wieder in den Zug hinein. Zehn Betten zu beiden
Seiden an den Fenstern leuchteten weiss. Als Erster kam
ich in den Wagen, das Bett war weich, schwebte in
Schlaufen und sollte mein Lager für 104 Stunden werden.
Nur kalt war es noch. Ich hatte mirein Bett oben
ausgesucht um besser sehen zu können, denn ich hatte
von 1917 meine Erfahrung. Dann kamen erst Engländer
herein, wurden aber wieder usgeladen um Deutschen
Platz zu machen. Als der Wagen geschlossen war wurde
es schnell warm. Trübes, regnerisches Wetter herrschte,
als sich um 7.00 der Zug langsam in Bewegung setzte.
Bald überschritten wir die französisch-belgische Grenze,
passierten Charlevoi, mir von 1916 her bekannt
als wir auszogen zu Kampf und Sieg - nun kamen
wir rückwärts aus Not und Tod - Namier, im
Tale der Maas und Sambre, eingebettet zwischen hohen
Felsen wurde passiert - langsam, sehr langsam
mit langem Halten ging es voran, es wurde dunkel
es wurde Nacht.
Die Verpflgung in diesem Zuge, Lazarettzug40,
war von Anfang an gut. Es gab so viel zu essen, dass ich
glaubte mein Leib müsse platzen, denn die Brust konnte
sich des strammen Verbandes halber nicht ausdehnen.
Leise wippten die Bahnen gleich Kinderwiegen und
S. 182
Foto: Schwester Johanna Pardun
Bromberg 1918 mit ihrer Schwester.
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Äusserst behutsam wurde die Rohre herausgehoben und
gleich wieder in den Zug hinein.
S. 182
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Charleroi
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Namur
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- Contributor
- Heike Knothe
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