Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 1, item 39
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S. 61
Als wir müde wurden und vom Bahnhof, nicht runter durften
machten wir es uns auf blanker Erde bequem. Um 11:00 kam
unter Pusten und Fauchen der Transportzug, alle Wagen voll
beladen, aber alle mussten wir mit, also auf eigene Faust
ein Plätzel erobert. Ich fand mit Stoch auf einem
Schotterwagen Platz. Langsam, ganz behutsam rollte der Zug von
dannen, es fing an zu regnen, zum Glück nur paar Minuten,
und die Zeltbahn trat erstmalig in praktische Verwendung.
"Velu" Endstation. Kein Mond, kein Stern, keine Laterne,
nur das Aufblitzen der Taschenlampen, alle Mann raus.
Mühsam kletterte man herunter mit seinen 7 Sachen. 29
Mann waren von uns zur Stelle der 30. pennte irgendwo und
fand sich dann auch. - In stockdusterer Nacht harrten wir
der Dinge die kommen sollten, unser Führer erkundigte
sich erst telephonisch über das "Wohin". Um 1:00 nachts
Abmarsch. Am dunklen Horizont gehen Leuchtkugeln hoch 27. VIII.16.
steil steigen sie an, beleuchten einen bestimmten Fleck, und
neigen sich in sanften Bogen zur Erde nieder, verlöschen,
andere treten an ihre Stelle, und so steigt Stern um Stern hoch,
leuchtet einige Sekunden, und taucht in das Nichts aus dem
er zu kommen scheint, das ist die Front, die vorderste Linie.
Noch sind wir weit, weit ab um irgendwas zu sehen, dafür
begleitet uns aber seit 24 Stunden das eintönige Donnern
von hunderten von ehernen Mäulern, die sich auftun ihre
Eisensaaten Freund und Feind entgegen zu schleuden. Und dieses
Geräusch, das wir erst seit gestern kennen, fangen wir schon an zu
S. 62
überhören. Eine Neugierde trieb uns vorwärts, es konnte nicht
schnell genug gehen, wir erreichten ein Dorf, rannten aber zunächst
im Kreise darin umher, bis wir in einer Scheune Quartier
bezogen. Noch war die Streu warm, es stank zwar nach
Pferdeenkrienemten, aber wir schliefen nach den ersten Murren
wie in Abrahams Schloss. - Aber nicht lange um 6:00 ging es
schon weiter. Haplincourt-Bancourt-Bapaume. Sonntag
wars, vor 8 Tagen läuteten uns noch die Glocken der
Reichshauptstadt, heute drönten Kanonen. Bapaume - wie oft noch
hörten wir deinen Namen? wie viel von unseren Kameraden
liegen auf deinem Kirchhof? - aber heute wussten wir von all
dem noch nichts. Hier war äusserst lebhafter Betrieb wie in
Foto 24: Ansicht der Stadt Bapaume vor dem Kriege.
jeder Etappenstadt, dicht hinter der Front. Noch waren Zivilisten
da, selbst Frauen, aber sie verschwanden im Feldgrau Tausender.
Beim Geschäftszimmer der 1. G.R.D. meldeten wir uns, der 2te
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S. 61
Als wir müde wurden und vom Bahnhof, nicht runter durften
machten wir es uns auf blanker Erde bequem. Um 11:00 kam
unter Pusten und Fauchen der Transportzug, alle Wagen voll
beladen, aber alle mussten wir mit, also auf eigene Faust
ein Plätzel erobert. Ich fand mit Stoch auf einem
Schotterwagen Platz. Langsam, ganz behutsam rollte der Zug von
dannen, es fing an zu regnen, zum Glück nur paar Minuten,
und die Zeltbahn trat erstmalig in praktische Verwendung.
"Velu" Endstation. Kein Mond, kein Stern, keine Laterne,
nur das Aufblitzen der Taschenlampen, alle Mann raus.
Mühsam kletterte man herunter mit seinen 7 Sachen. 29
Mann waren von uns zur Stelle der 30. pennte irgendwo und
fand sich dann auch. - In stockdusterer Nacht harrten wir
der Dinge die kommen sollten, unser Führer erkundigte
sich erst telephonisch über das "Wohin". Um 1:00 nachts
Abmarsch. Am dunklen Horizont gehen Leuchtkugeln hoch 27. VIII.16.
steil steigen sie an, beleuchten einen bestimmten Fleck, und
neigen sich in sanften Bogen zur Erde nieder, verlöschen,
andere treten an ihre Stelle, und so steigt Stern um Stern hoch,
leuchtet einige Sekunden, und taucht in das Nichts aus dem
er zu kommen scheint, das ist die Front, die vorderste Linie.
Noch sind wir weit, weit ab um irgendwas zu sehen, dafür
begleitet uns aber seit 24 Stunden das eintönige Donnern
von hunderten von ehernen Mäulern, die sich auftun ihre
Eisensaaten Freund und Feind entgegen zu schleuden. Und dieses
Geräusch, das wir erst seit gestern kennen, fangen wir schon an zu
S. 62
überhören. Eine Neugierde trieb uns vorwärts, es konnte nicht
schnell genug gehen, wir erreichten ein Dorf, rannten aber zunächst
im Kreise darin umher, bis wir in einer Scheune Quartier
bezogen. Noch war die Streu warm, es stank zwar nach
Pferdeenkrienemten, aber wir schliefen nach den ersten Murren
wie in Abrahams Schloss. - Aber nicht lange um 6:00 ging es
schon weiter. Haplincourt-Bancourt-Bapaume. Sonntag
wars, vor 8 Tagen läuteten uns noch die Glocken der
Reichshauptstadt, heute drönten Kanonen. Bapaume - wie oft noch
hörten wir deinen Namen? wie viel von unseren Kameraden
liegen auf deinem Kirchhof? - aber heute wussten wir von all
dem noch nichts. Hier war äusserst lebhafter Betrieb wie in
Foto 24: Ansicht der Stadt Bapaume vor dem Kriege.
jeder Etappenstadt, dicht hinter der Front. Noch waren Zivilisten
da, selbst Frauen, aber sie verschwanden im Feldgrau Tausender.
Beim Geschäftszimmer der 1. G.R.D. meldeten wir uns, der 2te
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S. 61
Als wir müde wurden und vom Bahnhof, nicht runter durften
machten wir es uns auf blanker Erde bequem. Um 11:00 kam
unter Pusten und Fauchen der Transportzug, alle Wagen voll
beladen, aber alle mussten wir mit, also auf eigene Faust
ein Plätzel erobert. Ich fand mit Stoch auf einem
Schotterwagen Platz. Langsam, ganz behutsam rollte der Zug von
dannen, es fing an zu regnen, zum Glück nur paar Minuten,
und die Zeltbahn trat erstmalig in praktische Verwendung.
"Velu" Endstation. Kein Mond, kein Stern, keine Laterne,
nur das Aufblitzen der Taschenlampen, alle Mann raus.
Mühsam kletterte man herunter mit seinen 7 Sachen. 29
Mann waren von uns zur Stelle der 30. pennte irgendwo und
fand sich dann auch. - In stockdusterer Nacht harrten wir
der Dinge die kommen sollten, unser Führer erkundigte
sich erst telephonisch über das "Wohin". Um 1:00 nachts
Abmarsch. Am dunklen Horizont gehen Leuchtkugeln hoch 27. VIII.16.
steil steigen sie an, beleuchten einen bestimmten Fleck, und
neigen sich in sanften Bogen zur Erde nieder, verlöschen,
andere treten an ihre Stelle, und so steigt Stern um Stern hoch,
leuchtet einige Sekunden, und taucht in das Nichts aus dem
er zu kommen scheint, das ist die Front, die vorderste Linie.
Noch sind wir weit, weit ab um irgendwas zu sehen, dafür
begleitet uns aber seit 24 Stunden das eintönige Donnern
von hunderten von ehernen Mäulern, die sich auftun ihre
Eisensaaten Freund und Feind entgegen zu schleuden. Und dieses
Geräusch, das wir erst seit gestern kennen, fangen wir schon an zu
S. 62
überhören. Eine Neugierde trieb uns vorwärts, es konnte nicht
schnell genug gehen, wir erreichten ein Dorf, rannten aber zunächst
im Kreise darin umher, bis wir in einer Scheune Quartier
bezogen. Noch war die Streu warm, es stank zwar nach
Pferdeenkrienemten, aber wir schliefen nach den ersten Murren
wie in Abrahams Schloss. - Aber nicht lange um 6:00 ging es
schon weiter. Haplincourt-Beincourt-Bapaume. Sonntag
wars, vor 8 Tagen läuteten uns noch die Glocken der
Reichshauptstadt, heute drönten Kanonen. Bapaume - wie oft noch
hörten wir deinen Namen? wie viel von unseren Kameraden
liegen auf deinem Kirchhof? - aber heute wussten wir von all
dem noch nichts. Hier war äusserst lebhafter Betrieb wie in
Foto 24: Ansicht der Stadt Bapaume vor dem Kriege.
jeder Etappenstadt, dicht hinter der Front. Noch waren Zivilisten
da, selbst Frauen, aber sie verschwanden im Feldgrau Tausender.
Beim Geschäftszimmer der 1. G.R.D. meldeten wir uns, der 2te
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Als wir müde wurden und vom Bahnhof, nicht runter durften
machten wir es uns auf blanker Erde bequem. Um 11:00 kam
unter Pusten und Fauchen der Transportzug, alle Wagen voll
beladen, aber alle mussten wir mit, also auf eigene Faust
ein Plätzel erobert. Ich fand mit Stoch auf einem
Schotterwagen Platz. Langsam, ganz behutsam rollte der Zug von
dannen, es fing an zu regnen, zum Glück nur paar Minuten,
und die Zeltbahn trat erstmalig in praktische Verwendung.
"Velu" Endstation. Kein Mond, kein Stern, keine Laterne,
nur das Aufblitzen der Taschenlampen, alle Mann raus.
Mühsam kletterte man herunter mit seinen 7 Sachen. 29
Mann waren von uns zur Stelle der 30. pennte irgendwo und
fand sich dann auch. - In stockdusterer Nacht harrten wir
der Dinge die kommen sollten, unser Führer erkundigte
sich erst telephonisch über das "Wohin". Um 1:00 nachts
Abmarsch. Am dunklen Horizont gehen Leuchtkugeln hoch 27. VIII.16.
steil steigen sie an, beleuchten einen bestimmten Fleck, und
neigen sich in sanften Bogen zur Erde nieder, verlöschen,
andere treten an ihre Stelle, und so steigt Stern um Stern hoch,
leuchtet einige Sekunden, und taucht in das Nichts aus dem
er zu kommen scheint, das ist die Front, die vorderste Linie.
Noch sind wir weit, weit ab um irgendwas zu sehen, dafür
begleitet uns aber seit 24 Stunden das eintönige Donnern
von hunderten von ehernen Mäulern, die sich auftun ihre
Eisensaaten Freund und Feind entgegen zu schleuden. Und dieses
Geräusch, das wir erst seit gestern kennen, fangen wir schon an zu
S. 62
überhören. Eine Neugierde trieb uns vorwärts, es konnte nicht
schnell genug gehen, wir erreichten ein Dorf, rannten aber zunächst
im Kreise darin umher, bis wir in einer Scheune Quartier
bezogen. Noch war die Streu warm, es stank zwar nach
Pferdeenkrienemten, aber wir schliefen nach den ersten Murren
wie in Abrahams Schloss. - Aber nicht lange um 6:00 ging es
schon weiter. Haplincourt-Reincourt-Bapaume. Sonntag
wars, vor 8 Tagen läuteten uns noch die Glocken der
Reichshauptstadt, heute drönten Kanonen. Bapaume - wie oft noch
hörten wir deinen Namen? wie viel von unseren Kameraden
liegen auf deinem Kirchhof? - aber heute wussten wir von all
dem noch nichts. Hier war äusserst lebhafter Betrieb wie in
Foto 24: Ansicht der Stadt Bapaume vor dem Kriege.
jeder Etappenstadt, dicht hinter der Front. Noch waren Zivilisten
da, selbst Frauen, aber sie verschwanden im Feldgrau Tausender.
Beim Geschäftszimmer der 1. G.R.D. meldeten wir uns, der 2te
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S. 61
Als wir müde wurden und vom Bahnhof, nicht runter durften
machten wir es uns auf blanker Erde bequem. Um 11.00 kam
unter Pusten und Fauchen der Transportzug, alle Wagen voll
beladen, aber alle mussten wir mit, also auf eigene Faust
ein Plätzel erobert. Ich fand mit Stoch auf einem
Schotterwagen Platz. Langsam, ganz behutsam rollte der Zug von
dannen, es fing an zu regnen, zum Glück nur paar Minuten,
und die Zeltbahn trat erstmalig in praktische Verwendung.
"Velu" Endstation. Kein Mond, kein Stern, keine Laterne,
nur das Aufblitzen der Taschenlampen, alle Mann raus.
Mühsam kletterte man herunter mit seinen 7 Sachen. 29
Mann waren von uns zur Stelle der 30. pennte irgendwo und
fand sich dann auch. - In stockdüsterer Nacht harrten wir
der Dinge die kommen sollten, unser Führer erkundigte
sich erst telephonisch über das "Wohin". Um 1.00 nachts
Abmarsch. [27. VIII.16.] Am dunklen Horizont gehen Leuchtkugeln hoch
steil steigen sie an, beleuchten einen bestimmten Fleck, und
neigen sich in sanften Bogen zur Erde nieder, verlöschen,
andere treten an ihre Stelle, und so steigt Stern um Stern hoch,
leuchtet einige Sekunden, und taucht in das Nichts aus dem
er zu kommen scheint, das ist die Front, die vordeste Linie.
Noch sind wir weit, weit ab um irgendwas zu sehen, dafür
begleitet uns aber seit 24 Stunden das eintönige Donnern
von hunderten von ehernen Mäulern, die sich auftun ihre
Eisensaaten Freund und Feind entgegen zu schleuden. Und dieses
Geräusch, das wir erst seit gestern kennen, fangen wir schon an zu
S. 62
überhören. Eine Neugierde trieb uns vorwärts, es konnte nicht
schnell genug gehen, wir erreichten ein Dorf, rannten aber zunächst
im Kreise darin umher, bis wir in einer Scheune Quartier
bezogen. Noch war die Streu warm, es stank zwar nach
Pferdeenkrienemten, aber wir schliefen nach den ersten Murren
wie in Abrahams Schloss. - Aber nicht lange um 6.00 ging es
schon weiter. Haplincourt-Reincourt-Bapaume. Sonntag
wars, vor 8 Tagen läuteten uns noch die Glocken der
Reichshauptstadt, heute drönten Kanonen. Bapaume - wie oft noch
hörten wir deinen Namen? wie viel von unseren Kameraden
liegen auf deinem Kirchhof? - aber heute wussten wir von all
dem noch nichts. Hier war äusserst lebhafter Betrieb wie in
Foto 24: Ansicht der Stadt Bapaume vor dem Kriege.
jeder Etappenstadt, dicht hinter der Front. Noch waren Zivilisten
da, selbst Frauen, aber sie verschwanden im Feldgrau Tausender.
Beim Geschäftszimmer der 1. G.R.R. meldeten wir uns, der 2te
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Als wir müde wurden und vom Bahnhof, nicht runter durften
machten wir es uns auf blanker Erde bequem. Um 11.00 kam
unter Pusten und Fauchen der Transportzug, alle Wagen voll
beladen, aber alle mussten wir mit, also auf eigene Faust
ein Plätzel erobert. Ich fand mit Stoch auf einem
Schotterwagen Platz. Langsam, ganz behutsam rollte der Zug vn
dannen, es fing an zu regnen, zum Glück nur paar Minuten,
und die Zeltbahn trat erstmalig in praktische Verwendung.
"Velu" Endstation. Kein Mond, kein Stern, keine Laterne,
nur das Aufblitzen der Taschenlampen, alle Mann raus.
Mühsam kletterte man herunter mit seinen 7 Sachen. 29
Mann waren von uns zur Stelle der 30. pennte irgendwo und
fand sich dann auch. - In stockdüsterer Nacht harrten wir
der Dinge die kommen sollten, unser Führer erkundigte
sich erst telephonisch über das "Wohin". Um 1.00 nachts
Abmarsch. [27. VIII.16.] Am dunklen Horizont geben Leuchtkugeln hoch
steil steigen sie an, beleuchten einen bestimmten Fleck, und
neigen sich in sanften Bogen zur Erde nieder, verlöschen,
andere treten an ihre Stelle, und so steigt Stern um Stern hoch,
leuchtet einige Sekunden, und taucht in das Nichts aus de
er zu kommen scheint, das ist die Front, die vordeste Linie.
Noch sind wir weit, weit ab um irgendwas zu sehen, dafür
begleitet uns aber seit 24 Stunden das eintönige Donnern
von hunderten von ebernen Mäulern, die sich auftun ihre
Eisensä[u]len Freund und Feind entgegen zu schleuden. Und dieses
Geräusch, das wir erst seit gestern kennen, fangen wir schon an zu
S. 62
überhören. Eine Neugierde trieb uns vorwärts, es konnte nicht
schnell genug gehen, wir erreichten ein Dorf, rannten aber zunächst
im Kreise darin umher, bis wir in einer Scheune Quartier
bezogen. Noch war die Streu warm, es stank zwar nach
Pferdeexkrienemten, aber wir schliefen nach den ersten Murren
wie in Abrahams Schloss. - Aber nicht lange um 6.00 ging es
schon weiter. Haplincourt-Reincourt-Bapaume. Sonntag
wars, vor 8 Tagen läuteten uns noch die Glocken der
Reichshauptstadt, heute drönten Kanonen. Bapaume - wie oft noch
hörten wir deinen Namen? wie viel von unseren Kameraden
liegen auf deinen Kirchhof? - aber heute wussten wir von all
dem noch nichts. Hier war äusserst lebhafter Betrieb wie in
Foto 24: Ansicht der Stadt Bapaume vor dem Kriege.
jeder Etappenstadt, dicht hinter der Front. Noch waren Zivilisten
da, selbst Frauen, aber sie verschwanden im Feldgrau Tausender.
Beim Geschäftszimmer der 1. G.R.R. meldeten wir uns, der 2te
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S. 61
Als wir müde wurden und vom Bahnhof, nicht runter durften
machten wir es uns auf blanker Erde bequem. Um 11.00 kam
unter Pusten und Fauchen der Transportzug, alle Wagen voll
beladen, aber alle mussten wir mit, also auf eigene Faust
ein Plätzel erobert. Ich fand mit Stoch auf einem
Schotterwagen Platz. Langsam, ganz behutsam rollte der Zug vn
dannen, es fing an zu regnen, zum Glück nur paar Minuten,
und die Zeltbahn trat erstmalig in praktische Verwendung.
"Velu" Endstation. Kein Mond, kein Stern, keine Laterne,
nur das Aufblitzen der Taschenlampen, alle Mann raus.
Mühsam kletterte man herunter mit seinen 7 Sachen. 29
Mann waren von uns zur Stelle der 30. pennte irgendwo und
fand sich dann auch. - In stockdüsterer Nacht harrten wir
der Dinge die kommen sollten, unser Führer erkundigte
sich erst telephonisch über das "Wohin". Um 1.00 nachts
Abmarsch. [27. VIII.16.] Am dunklen Horizont geben Leuchtkugeln hoch
steil steigen sie an, beleuchten einen bestimmten Fleck, und
neigen sich in sanften Bogen zur Erde nieder, verlöschen,
andere treten an ihre Stelle, und so steigt Stern um Stern hoch,
leuchtet einige Sekunden, und taucht in das Nichts aus de
er zu kommen scheint, das ist die Front, die vordeste Linie.
Noch sind wir weit, weit ab um irgendwas zu sehen, dafür
begleitet uns aber seit 24 Stunden das eintönige Donnern
von hunderten von ebernen Mäulern, die sich auftun ihre
Eisensä[u]len Freund und Feind entgegen zu schleuden. Und dieses
Geräusch, das wir erst seit gestern kennen, fangen wir schon an zu
S. 62
überhören. Eine Neugierde trieb uns vorwärts, es konnte nicht
schnell genug gehen, wir erreichten ein Dorf, rannten aber zunächst
im Kreise darin umher, bis wir in einer Scheune Quartier
bezogen. Noch war die Streu warm, es stank zwar nach
Pferdeexkrienemten, aber wir schliefen nach den ersten Murren
wie in Abrahams Schloss. - Aber nicht lange um 6.00 ging es
schon weiter. Haplinecourt-Reincourt-Bapaume. Sonntag
wars, vor 8 Tagen läuteten uns noch die Glocken der
Reichshauptstadt, heute drönten Kanonen. Bapaume - wie oft noch
hörten wir deinen Namen? wie viel von unseren Kameraden
liegen auf deinen Kirchhof? - aber heute wussten wir von all
dem noch nichts. Hier war äusserst lebhafter Betrieb wie in
Foto 24: Ansicht der Stadt Bapaume vor dem Kriege.
jeder Etappenstadt, dicht hinter der Front. Noch waren Zivilisten
da, selbst Frauen, aber sie verschwanden im Feldgrau Tausender.
Beim Geschäftszimmer der 1. G.R.R. meldeten wir uns, der 2te
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S. 61
Als wir müde wurden und vom Bahnhof, nicht runter durften
machten wir es uns auf blanker Erde bequem. Um 11.00 kam
unter Pusten und Fauchen der Transportzug, alle Wagen voll
beladen, aber alle mussten wir mit, also auf eigene Faust
ein Plätzel erobert. Ich fand mit Stoch auf einem
Schotterwagen Platz. Langsam, ganz behutsam rollte der Zug vn
dannen, es fing an zu regnen, zum Glück nur paar Minuten,
und die Zeltbahn trat erstmalig in praktische Verwendung.
"Velu" Endstation. Kein Mond, kein Stern, keine Laterne,
nur das Aufblitzen der Taschenlampen, alle Mann raus.
Mühsam kletterte man herunter mit seinen 7 Sachen. 29
Mann waren von uns zur Stelle der 30. pennte irgendwo und
fand sich dann auch. - In stockdüsterer Nacht harrten wir
der Dinge die kommen sollten, unser Führer erkundigte
sich erst telephonisch über das "Wohin". Um 1.00 nachts
Abmarsch. [27. VIII.16.] Am dunklen Horizont geben Leuchtkugeln hoch
steil steigen sie an, beleuchten einen bestimmten Fleck, und
neigen sich in sanften Bogen zur Erde nieder, verlöschen,
andere treten an ihre Stelle, und so steigt Stern um Stern hoch,
leuchtet einige Sekunden, und taucht in das Nichts aus de
er zu kommen scheint, das ist die Front, die vordeste Linie.
Noch sind wir weit, weit ab um irgendwas zu sehen, dafür
begleitet uns aber seit 24 Stunden das eintönige Donnern
von hunderten von ebernen Mäulern, die sich auftun ihre
Eisensä[u]len Freund und Feind entgegen zu schleuden. Und dieses
Geräusch, das wir erst seit gestern kennen, fangen wir schon an zu
S. 62
überhören. Eine Neugierde trieb uns vorwärts, es konnte nicht
schnell genug gehen, wir erreichten ein Dorf, rannten aber zunächst
im Kreise darin umher, bis wir in einer Scheune Quartier
bezogen. Noch war die Streu warm, es stank zwar nach
Pferdeexkrienemten, aber wir schliefen nach den ersten Murren
wie in Abrahams Schloss. - Aber nicht lange um 6.00 ging es
schon weiter. Haptinevart-Reineviert-Bapaume. Sonntag
wars, vor 8 Tagen läuteten uns noch die Glocken der
Reichshauptstadt, heute drönten Kanonen. Bapaume - wie oft noch
hörten wir deinen namen? wie viel von unseren Kameraden
liegen auf deinen Kirchhof? - aber heute wussten wir von all
dem noch nichts. Hier war äusserst lebhafter Betrieb wie in
Foto: Ansicht der Stadt Bapaume vor dem Kriege.
jeder Etappenstadt, dicht hinter der Front. Noch waren Zivilisten
da, selbst Frauen, aber sie verschwanden im Feldgrau Tausender.
Beim Geschäftszimmer der 1. G.R.R. meldeten wir uns, der 2te
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S. 61
Als wir müde wurden und vom Bahnhof, nicht runter durften
machten wir es uns auf blanker Erde bequem. Um 11.00 kam
unter Pusten und Fauchen der Transportzug, alle Wagen voll
beladen, aber alle mussten wir mit, also auf eigene Faust
ein Plätzel erobert. Ich fand mit Stoch auf einem
Schotterwagen Platz. Langsam, ganz behutsam rollte der Zug vn
dannen, es fing an zu regnen, zum Glück nur paar Minuten,
und die Zeltbahn trat erstmalig in praktische Verwendung.
"Velu" Endstation. Kein Mond, kein Stern, keine Laterne,
nur das Aufblitzen der Taschenlampen, alle Mann raus.
Mühsam kletterte man herunter mit seinen 7 Sachen. 29
Mann waren von uns zur Stelle der 30. pennte irgendwo und
fand sich dann auch. - In stockdüsterer Nacht harrten wir
der Dinge die kommen sollten, unser Führer erkundigte
sich erst telephonisch über das "Wohin". Um 1.00 nachts
Abmarsch. [27. VIII.16.] Am dunklen Horizont geben Leuchtkugeln hoch
steil steigen sie an, beleuchten einen bestimmten Fleck, und
neigen sich in sanften Bogen zur Erde nieder, verlöschen,
andere treten an ihre Stelle, und so steigt Stern um Stern hoch,
leuchtet einige Sekunden, und taucht in das Nichts aus de
er zu kommen scheint, das ist die Front, die vordeste Linie.
Noch sind wir weit, weit ab um irgendwas zu sehen, dafür
begleitet uns aber seit 24 Stunden das eintönige Donnern
von hunderten von ebernen Mäulern, die sich auftun ihre
Eisensä[u]len Freund und Feind entgegen zu schleuden. Und dieses
Geräusch, das wir erst seit gestern kennen, fangen wir schon an zu
S. 62
überhören. Eine Neugierde trieb uns vorwärts, es konnte nicht
schnell genug gehen, wir erreichten ein Dorf, rannten aber zunächst
im Kreise darin umher, bis wir in einer Schleuse Quartier
bezogen. Noch war die Streu warm, es stank zwar nach
Pferdeexkrienemten, aber wir schliefen nach den ersten Murren
wie in Abrahams Schloss. - Aber nicht lange um 6.00 ging es
schon weiter. Haptinevart-Reineviert-Bapaume. Sonntag
wars, vor 8 Tagen läuteten uns noch die Glocken der
Reichshauptstadt, heute drönten Kanonen. Bapaume - wie oft noch
hörten wir deinen namen? wie viel von unseren Kameraden
liegen auf deinen Kirchhof? - aber heute wussten wir von all
dem noch nichts. Hier war äusserst lebhafter Betrieb wie in
Foto: Ansicht der Stadt Bapaume vor dem Kriege.
jeder Etappenstadt, dicht hinter der Front. Noch waren Zivilisten
da, selbst Frauen, aber sie verschwanden im Feldgrau Tausender.
Beim Geschäftszimmer der 1. G.R.R. meldeten wir uns, der 2te
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S. 61
Als wir müde wurden und vom Bahnhof, nicht runter durften
machten wir es uns auf blanker Erde bequem. Um 11.00 kam
unter Pusten und Fauchen der Transportzug, alle Wagen voll
beladen, aber alle mussten wir mit, also auf eigene Faust
ein Plätzel erobert. Ich fand mit Stoch auf einem
Schotterwagen Platz. Langsam, ganz behutsam rollte der Zug vn
dannen, es fing an zu regnen, zum Glück nur paar Minuten,
und die Zeltbahn trat erstmalig in praktische Verwendung.
"Velu" Endstation. Kein Mond, kein Stern, keine Laterne,
nur das Aufblitzen der Taschenlampen, alle Mann raus.
Mühsam kletterte man herunter mit seinen 7 Sachen. 29
Mann waren von uns zur Stelle der 30. pennte irgendwo und
fand sich dann auch. - In stockdüsterer Nacht harrten wir
der Dinge die kommen sollten, unser Führer erkundigte
sich erst telephonisch über das "Wohin". Um 1.00 nachts
Abmarsch. [27. VIII.16.] Am dunklen Horizont geben Leuchtkugeln hoch
steil steigen sie an, beleuchten einen bestimmten Fleck, und
neigen sich in sanften Bogen zur Erde nieder, verlöschen,
andere treten an ihre Stelle, und so steigt Stern um Stern hoch,
leuchtet einige Sekunden, und taucht in das Nichts aus de
er zu kommen scheint, das ist die Front, die vordeste Linie.
Noch sind wir weit, weit ab um irgendwas zu sehen, dafür
begleitet uns aber seit 24 Stunden das eintönige Donnern
von hunderten von ebernen Mäulern, die sich auftun ihre
Eisensä[u]len Freund und Feind entgegen zu schleuden. Und dieses
Geräusch, das wir erst seit gestern kennen, fangen wir schon an zu
S. 62
überhören. Eine Neugierde trieb uns vorwärts, es konnte nicht
schnell genug gehen, wir erreichten ein Dorf, rannten aber zunächst
im Kreise darin unter, bis wir in einer Schleuse Quartier
bezogen. Noch war die Streu warm, es stank zwar nach
Pferdeexkrienemten, aber wir schliefen nach den ersten Murren
wie in Abrahams Schloss. - Aber nicht lange um 6.00 ging es
schon weiter. Haptinevart-Reineviert-Bapaume. Sonntag
wars, vor 8 Tagen läuteten uns noch die Glocken der
Reichshauptstadt, heute drönten Kanonen. Bapaume - wie oft noch
hörten wir deinen namen? wie viel von unseren Kameraden
liegen auf deinen Kirchhof? - aber heute wussten wir von all
dem noch nichts. Hier war äusserst lebhafter Betrieb wie in
Foto: Ansicht der Stadt Bapaume vor dem Kriege.
jeder Etappenstadt, dicht hinter der Front. Noch waren Zivilisten
da, selbst Frauen, aber sie verschwanden im Feldgrau Tausender.
Beim Geschäftszimmer der 1. G.R.R. meldeten wir uns, der 2te
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S. 61
Als wir müde wurden und vom Bahnhof, nicht runter durften
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beladen, aber alle mussten wir mit, also auf eigene Faust
ein Plätzel erobert. Ich fand mit Stoch auf einem
Schotterwagen Platz. Langsam, ganz behutsam rollte der Zug vn
dannen, es fing an zu regnen, zum Glück nur paar Minuten,
und die Zeltbahn trat erstmalig in praktische Verwendung.
"Velu" Endstation. Kein Mond, kein Stern, keine Laterne,
nur das Aufblitzen der Taschenlampen, alle Mann raus.
Mühsam kletterte man herunter mit seinen 7 Sachen. 29
Mann waren von uns zur Stelle der 30. pennte irgendwo und
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Abmarsch. [27. VIII.16.] Am dunklen Horizont geben Leuchtkugeln hoch
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neigen sich in sanften Bogen zur Erde nieder, verlöschen,
andere treten an ihre Stelle, und so steigt Stern um Stern hoch,
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er zu kommen scheint, das ist die Front, die vordeste Linie.
Noch sind wir weit, weit ab um irgendwas zu sehen, dafür
begleitet uns aber seit 24 Stunden das eintönige Donnern
von hunderten von ebernen Mäulern, die sich auftun ihre
Eisensä[u]len Freund und Feind entgegen zu schleuden. Und dieses
Geräusch, das wir erst seit gestern kennen, fangen wir schon an zu
S. 62
überhören. Eine Neugierde trieb uns vorwärts, es konnte nicht
schnell genug gehen, wir erreichten ein Dorf, rannten aber zurrück
im Kreise darin unter, bis wir in einer Schleuse Quartier
bezogen. Noch war die Streu warm, es stank zwar nach
Pferdeexkrienemten, aber wir schliefen nach den ersten Murren
wie in Abrahams Schloss. - Aber nicht lange um 6.00 ging es
schon weiter. Haptinevart-Reineviert-Bapaume. Sonntag
wars, vor 8 Tagen läuteten uns noch die Glocken der
Reichshauptstadt, heute drönten Kanonen. Bapaume - wie oft noch
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Foto: Ansicht der Stadt Bapaume vor dem Kriege.
jeder Etappenstadt, dicht hinter der Front. Noch waren Zivilisten
da, selbst Frauen, aber sie verschwanden im Feldgrau Tausender.
Beim Geschäftszimmer der 1. G.R.R. meldeten wir uns, der 2te
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S. 61
Als wir müde wurden und vom Bahnhof, nicht runter durften
machten wir es uns auf blanker Erde bequem. Um 11.00 kam
unter Pusten und Fauchen der Transportzug, alle Wagen voll
beladen, aber alle mussten wir mit, also auf eigene Faust
ein Plätzel erobert. Ich fand mit Stoch auf einem
Schotterwagen Platz. Langsam, ganz behutsam rollte der Zug vn
dannen, es fing an zu regnen, zum Glück nur paar Minuten,
und die Zeltbahn trat erstmalig in praktische Verwendung.
"Velu" Endstation. Kein Mond, kein Stern, keine Laterne,
nur das Aufblitzen der Taschenlampen, alle Mann raus.
Mühsam kletterte man herunter mit seinen 7 Sachen. 29
Mann waren von uns zur Stelle der 30. pennte irgendwo und
fand sich dann auch. - In stockdüsterer Nacht harrten wir
der Dinge die kommen sollten, unser Führer erkundigte
sich erst telephonisch über das "Wohin". Um 1.00 nachts
Abmarsch. [27. VIII.16.] Am dunklen Horizont geben Leuchtkugeln hoch
steil steigen sie an, beleuchten einen bestimmten Fleck, und
neigen sich in sanften Bogen zur Erde nieder, verlöschen,
andere treten an ihre Stelle, und so steigt Stern um Stern hoch,
leuchtet einige Sekunden, und taucht in das Nichts aus de
er zu kommen scheint, das ist die Front, die vordeste Linie.
Noch sind wir weit, weit ab um irgendwas zu sehen, dafür
begleitet uns aber seit 24 Stunden das eintönige Donnern
von hunderten von ebernen Mäulern, die sich auftun ihre
Eisensä[u]len Freund und Feind entgegen zu schleuden. Und dieses
Geräusch, das wir erst seit gestern kennen fangen wir schon an zu
S. 62
überhören. Eine Neugierde trieb uns vorwärts, es konnte nicht
schnell genug gehen, wir erreichten ein Dorf, rannten aber zurrück
im Kreise darin unter, bis wir in einer Schleuse Quartier
bezogen. Noch war die Streu warm, es stank zwar nach
Pferdeexkrienemten, aber wir schliefen nach den ersten Murren
wie in Abrahams Schloss. - Aber nicht lange um 6.00 ging es
schon weiter. Haptinevart-Reineviert-Bapaume. Sonntag
wars, vor 8 Tagen läuteten uns noch die Glocken der
Reichshauptstadt, heute drönten Kanonen. Bapaume - wie oft noch
hörten wir deinen namen? wie viel von unseren Kameraden
liegen auf deinen Kirchhof? - aber heute wussten wir von all
dem noch nichts. Hier war äusserst lebhafter Betrieb wie in
Foto: Ansicht der Stadt Bapaume vor dem Kriege.
jeder Etappenstadt, dicht hinter der Front. Noch waren Zivilisten
da, selbst Frauen, aber sie verschwanden im Feldgrau Tausender.
Beim Geschäftszimmer der 1. G.R.R. meldeten wir uns, der 2te
-
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Als wir müde wurden und vom Bahnhof, nicht runter durften
machten wir es uns auf blanker Erde bequem. Um 11.00 kam
unter Pusten und Fauchen der Transportzug, alle Wagen voll
beladen, aber alle mussten wir mit, also auf eigene Faust
ein Plätzel erobert. Ich fand mit Stoch auf einem
Schotterwagen Platz. Langsam, ganz behutsam rollte der Zug vn
dannen, es fing an zu regnen, zum Glück nur paar Minuten,
und die Zeltbahn trat erstmalig in praktische Verwendung.
"Velu" Endstation. Kein Mond, kein Stern, keine Laterne,
nur das Aufblitzen der Taschenlampen, alle Mann raus.
Mühsam kletterte man herunter mit sinem 7 Sachen. 29
Mann waren von uns zur Stelle der 30. pennte irgendwo und
fans sich dann auch, - In stockdüsterer Nacht harrten wir
der Dinge die kommen sollten, unser FÜhrer erkundigte
sich erst telephonisch über das "Wohin". Um 1.00 nachts
Abmarsch. [27. VIII 16] Am dunklen Horizont geben Leuchtkugeln hoch
steil steigen sie an, beleuchten einen bestimmten Fleck, und
neigen sich in sanften Bogen zur Erde nieder, verlöschen,
andere treten an ihre Stelle, und so steigt Stern um Stern hoch,
leuchtet einige Sekunden, und taucht in das Nichts aus de
er zu kommen scheint, das ist die Front, die vordeste Linie.
Noch sind wir weit, weit ab um irgendwas zu sehen, dafür
begleitet uns aber seit 24 Stunden das eintönige Donnern
von hunderten von ebernen Mäulern, die sich auftun ihre
Eisensälen Freund und Feind entgegen zu schleuden. Und dieses
Geräusch, das wir erst seit gestern kennen fangen wir schon an zu
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überhören. Eine Neugierde trieb uns vorwärts, es konnte nicht
schnell genug gehen, wir erreichten ein Dorf, rannten aber zurrück
im Kreise darin unter, bis wir in einer Schleuse Quartier
bezogen. Noch war die Streu warm, es stank zwar nach
Pferdeexkrienemten, aber wir schliefen nach den ersten Murren
wie in Abrahams Schloss. - Aber nicht lange um 6.00 ging es
schon weiter. Haptinevart-Reineviert-Bapaume. Sonntag
wars, vor 8 Tagen läuteten uns noch die Glocken der
Reichshauptstadt, heute drönten Kanonen. Bapaume - wie oft noch
hörten wir deinen namen? wie viel von unseren Kameraden
liegen auf deinen Kirchhof? - aber heute wussten wir von all
dem noch nichts. Hier war äusserst lebhafter Betrieb wie in
Foto: Ansicht der Stadt Bapaume vor dem Kriege.
jeder Etappenstadt, dicht hinter der Front. Noch waren Zivilisten
da, selbst Frauen, aber sie verschwanden im Feldgrau Tausender.
Beim Geschäftszimmer der 1. G.R.R. meldeten wir uns, der 2te
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Als wir müde wurden und vom Bahnhof, nicht runter durften
machten wir es uns auf blanker Erde bequem. Um 11.00 kam
unter Pusten und Fauchen der Transportzug, alle Wagen voll
beladen, aber alle mussten wir mit, also auf eigene Faust
ein Plätzel erobert. Ich fand mit Stoch auf einem
Schotterwagen Platz. Langsam, ganz behutsam rollte der Zug vn
dannen, es fing an zu regnen, zum Glück nur paar Minuten,
und die Zeltbahn trat erstmalig in praktische Verwendung.
"Velu" Endstation. Kein Mond, kein Stern, keine Laterne,
nur das Aufblitzen der Taschenlampen, alle Mann raus.
Mühsam kletterte man herunter mit sinem 7 Sachen. 29
Mann waren von uns zur Stelle der 30. pennte irgendwo und
fans sich dann auch, - In stockdüsterer Nacht harrten wir
der Dinge die kommen sollten, unser FÜhrer erkundigte
sich erst telephonisch über das "Wohin". Um 1.00 nachts
Abmarsch. [27. VIII 16] Am dunklen Horizont geben Leuchtkugeln hoch
steil steigen sie an, beleuchten einen bestimmten Fleck, und
neigen sich in sanften Bogen zur Erde nieder, verlöschen,
andere treten an ihre Stelle, und so steigt Stern um Stern hoch,
leuchtet einige Sekunden, und taucht in das Nichts aus de
er zu kommen scheint, das ist die Front, die vordeste Linie.
Noch sind wir weit, weit ab um irgendwas zu sehen, dafür
begleitet uns aber seit 24 Stunden das eintönige Donnern
von hunderten von ebernen Mäulern, die sich auftun ihre
Eisensälen Freund und Feind entgegen zu schleuden. Und dieses
Geräusch, das wir erst seit gestern kennen fangen wir schon an zu
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Als wir müde wurden und vom Bahnhof, nicht runter durften
machten wir es uns auf blanker Erde bequem. Um 11.00 kam
unter Pusten und Fauchen der Transportzug, alle Wagen voll
beladen, aber alle mussten wir mit, also auf eigene Faust
ein Plätzel erobert. Ich fand mit Stoch auf einem
Schotterwagen Platz. Langsam, ganz behutsam rollte der Zug vn
dannen, es fing an zu regnen, zum Glück nur paar Minuten,
und die Zeltbahn trat erstmalig in praktische Verwendung.
"Velu" Endstation. Kein Mond, kein Stern, keine Laterne,
nur das Aufblitzen der Taschenlampen, alle Mann raus.
S. 62
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S. 61
Als wir müde wurden und vom Bahnhof, nicht runter durften
machten wir es uns auf blanker Erde bequem.
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Description
Save description- 50.104438||2.850171||
Bapaume
- 50.090228||2.931426||
Haplincourt
- 50.1012119||2.890065||
Bancourt
- 51.14917321173399||14.993941222412104||||1
Görlitz
Location(s)
Story location Görlitz
Document location Bapaume
-
Additional document location Haplincourt
-
Additional document location Bancourt
- ID
- 12796 / 168590
- Contributor
- Heike Knothe
- Western Front
- Artillery
- Propaganda
- Recruitment and Conscription
- Trench Life
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